Am Freitag, den 17.07.2015 ging es auf die 750 km lange Tour durch Rheinland-Pfalz, Belgien, Luxemburg, Frankreich und das Saarland. Zusammen mit vier weiteren Jugendlichen meines Radsportvereins VFB Polch, konnten wir unser Durchhaltevermögen, unsere Rücksichtnahme und Hilfsbereitschaft sowie Solidarität unter Beweis stellen.

Tagebuch :

1.Etappe: 18.07.2015 Daun – Cochem – Polch (93 km)

Gestern startete endlich die 17.Fairplay Tour in Daun, nachdem wir uns eingerichtet hatten, gingen wir zu einem Lebenslauf in die Innenstadt von Daun. Nach einer kurzen Nacht im Freien ging es um 9:00 Uhr mit 345 anderen Jugendlichen auf die 93 km lange Etappe.  Meine Gruppe wurde, aufgrund unserer hohen Leistungsfähigkeit, vorne als Überholer eingesetzt. Überholer haben die Aufgabe im Vorfeld Kreuzungen und Straßen abzusperren, damit alle anderen Teilnehmer diese sicher überqueren können. Wenn alle Teilnehmer die Kreuzung durchfahren haben schlossen wir wieder nach vorne zur Sicherungsgruppe auf. Dies hat sehr viel Spaß gemacht, da wir endlich mal etwas schneller fahren durften, als alle anderen. Als wir in Cochem angekommen waren gab es Mittagessen. Nach etwa einer Stunde ging es wieder aufs Rad die Mosel entlang ( dies hat am meisten Kräfte gekostet, da das Tempo ziemlich langsam war ) bis nach Hatzenport und dann das Schrumpfbachtal hinauf nach  Münstermaifeld. Von dort auf den Radweg nach Polch unserem heutigen Ziel. In Polch wurden wir auf dem Marktplatz jubelnd empfangen. Nach dem offiziellen Empfang fuhren wir zum Polcher Forum, indem wir übernachten sollten. Da die Hallenkapazität nicht für alle ausreichte, lud mein Trainier uns ein bei ihm zu übernachten.

2.Etappe: 19.07.2015  Polch – Dollendorf – Waxweiler (126 Km)

Heute ging es auf die sogenannte Königsetappe die zu gleich auch die längste Etappe der Tour war. Nachdem es pünktlich um neun Uhr los ging hörte es auch auf zu regnen. Nach zehn entspannten Kilometern ging es in den etwa 30 km langen Anstieg zum Nürburgring hinauf. Leider mussten einige Teilnehmer durch Stürze und das typische Eifelwetter kapitulieren. Als diese Hürde gemeistert war, kam zum Glück eine entspannte Abfahrt  nach Dollendorf. Dort hielten wir unsere Mittagspause ab. Weiter ging es auf die letzten 60 km für heute. Bei Kilometer 95 stieß ich mit einem meiner Teamkameraden zusammen und stürzte. Zum Glück konnte mein Hintermann rechtzeitig bremsen, sodass es keinen Massensturz gab. Ich stieg trotz starker Hüftschmerzen wieder auf das Rad und fuhr die Etappe zu Ende. Ich dachte der Besenwagen wäre voll und ich wollte nicht kurz vor dem Ziel aufgeben. Als wir jedoch in Waxweiler ankamen konnte ich mich kaum noch bewegen. Ich ließ mich vom Tour Arzt untersuchen. Diagnose war eine Hüftprellung. Ich beschloss mit meinem Betreuer, dass ich aus der Tour aussteige und mich am nächsten Tag röntgen lasse, um auf Nummer sicher zu gehen.

7.Etappe: 24.07.2015 Saarbrücken – St. Wendel  – Birkenfeld (84 km)

Nach vier Tagen Zwangspause ging es am gestrigen Tag wieder zur Tour. Ich  überraschte meine Team Kameraden, nachdem sie das Ziel Saarbrücken erreicht haben. Alle freuten sich über meinen Wiedereinstieg. In dieser heißen Nacht beschlossen wir, wieder im Freien zu schlafen.

Start war wie immer um 09:00 Uhr und wir fuhren zum Zwischenstopp nach St.Wendel. Dort nahmen  wir an einer „Schools out“ Party teil. Bei gutem Wetter fuhren wir weiter in Richtung Birkenfeld. Wir fuhren im Vergleich zu den anderen Etappen ein hohes Tempo, meine Hüfte schmerzte zwar noch leicht, aber es war auszuhalten. Als wir unser Ziel Birkenfeld erreichten, durften wir abends noch ins Schwimmbad gehen, dort wurde auch noch ein Fest für uns veranstaltet.

8.Etappe: 25.07.2015  Birkenfeld – Föhren – Trier (86 km )

Heute war der letzte Tag der Tour. Alle freuen sich auf zu Hause und die Motivation war sehr groß und so rollten wir zum letzten Mal um Punkt 09:00 Uhr los. Leider spielte das Wetter nicht so mit, wir fuhren bis zur Mittagspause in Föhren unter heftig anhaltendem Regen. Zum Glück konnten wir die Mittagspause in einer Lagerhalle eines Unternehmens, bei leckerem Essen, verbringen. Als wir wieder losfuhren, hörte es Gott sei Dank auf zu regnen. Die letzten Kilometer konnten wir entspannt genießen. In Trier angekommen, wurden wir in der Messeparkhalle Trier von unseren Eltern freudig empfangen.

Nun ist sie also beendet, die 17. Fairplay Tour.

Bei dieser Tour habe ich gelernt, wie wichtig Solidarität, Hilfsbereitschaft und Rücksichtnahme ist.

Fairplay hat für mich jetzt eine andere Bedeutung erhalten.

Aaron Wolf