An jedem vierten Donnerstag im April, also dieses Jahr am 23. April 2015, fand der Girls- und Boys-Day für die Jahrgangsstufe 7 an unserer Schule statt.

Im Vorfeld wurde mit den Schüler im Berufsorientierungsunterricht die Entstehung des Girls- und Boys-Day erörtert. Was sind typische Frauenberufe? Was typische Männerberufe? Woher kommt diese Einteilung? Warum glaubte man, dass Frauen keine Ahnung von Technik und Handwerk hätten? Wieso war man der Meinung, Männer wären schlechte Erzieher oder Betreuer?
Im Berufsorientierungsunterricht wurde mit diesen Vorurteilen aufgeräumt. Die Schüler konnten aus ihrer bisherigen Schulerfahrung die typischen Klassifizierungen „Mädchen sind gut in Sprachen, Jungs gut in den mathematisch-naturwissenschaftlichen Fächer“ widerlegen. Dem entsprechend neugierig ließen sie sich auf das Projekt Girls- und Boys-Day ein.

Die Jungs suchten sich einen typischen Frauenberuf und die Mädchen einen typischen Männerberuf aus, um am 23. April 2015 ein Tagespraktikum in diesem Beruf zu absolvieren. Als der Praktikumstag näher rückte, stieg die Nervosität. Immerhin verließen die 7. Klässler zum ersten Mal alleine die Schulbank, um einen Tag in „das wahre Leben“, den ausgewählten Frauen- bzw. Männerberuf hinein zu schnuppern.

Die Mädchen lernten Ausbildungsberufe und Studiengänge in Technik, IT, Handwerk und Naturwissenschaften kennen, in denen Frauen bisher eher selten vertreten sind.

Die Jungen lernten Dienstleistungsberufe z. B. in den Bereichen Erziehung, Soziales, Gesundheit und Pflege kennen sowie weitere Berufsfelder, in denen bislang wenige Männer arbeiten.

Wieder in der Schule angekommen, wurden die gemachten Erfahrungen ausgetauscht. Die Schülerschaft war weitestgehend positiv beeindruckt von den Einblicken und Erkenntnissen, die sie beim Schnuppern in einen Beruf gemacht haben, dem sie bislang nicht viel Aufmerksamkeit geschenkt hatten.

In der Reflexion zum Girls-und Boys-Day äußersten sich die Schüler sehr respektvoll über die Arbeit, die sie kennen gelernt haben. Viele hatten den Beruf, in den sie einen Tag Einblick bekamen, unterschätzt. Der Tag war sehr anstrengend aber auch aufregend.
Einige Schüler spielen mit der Überlegung, in diesem neu kennen gelerntem Beruf ihr 2-wöchiges Praktikum im nächsten Schuljahr zu absolvieren.