Die Schülerinnen und Schüler der Integrativen Realschule plus Vallendar fuhren in der dritten Juniwoche zur Euthanasiegedenkstätte Hadamar im Rahmen des Gesellschaftslehreunterrichts.
In Hadamar wurden während des NS- Regimes tausende von Menschen in einer Gaskammer, durch tödliche Injektionen oder vorsätzliches Verhungernlassen ermordet, weil sie unter Behinderungen oder psychischen Erkrankungen litten.
Hier nahmen die Schülerinnen und Schüler an einem Seminar über die Gräueltaten während der NS- Zeit teil. Angefangen wurde mit einer Vorstellung der Gedenkstätte, über den Weg, den die Opfer gegangen sind, bis hin zum Besuch des Friedhofs- verbunden mit einer Gedenkminute.
Die erste Station war die Garage, wo die Menschen aus den sogenannten „grauen Bussen“ ausgeladen wurden, um dann ihren letzten Weg zu gehen, über den Raum, wo die ärztliche Untersuchung stattgefunden hatte, mit direkter Feststellung der Todesursache bei den noch lebenden Menschen, bis hin zur Gaskammer, wo die Menschen durch Kohlenmonoxyd getötet wurden.
Auf großen Stellwänden wurde den Schülerinnen und Schülern anhand von Einzelschicksalen verdeutlicht, wie wehrlos die Menschen und wie willkürlich das System war. Auch wurde sehr deutlich aufgezeigt, wie leicht man in die Mühlen des Systems gekommen wäre.
Eine Schülerin meinte über eine ehemalige Insassin, diese würde doch heutzutage gar nicht als „verrückt“ gelten, sie wäre eigentlich nur sehr pubertär gewesen und davon gäbe es überall viele. Neben bedrücktem Schweigen, artikulierten viele Schülerinnen und Schüler ihr Entsetzen über die Geschehnisse in Hadamar, stellten sich aber auch die Frage, wieso die Menschen dem Treiben nicht Einhalt geboten haben.
Wieder einmal wird deutlich, dass so etwas nie wieder passieren darf und je mehr Informationen die Schülerinnen und Schüler haben, umso verantwortlicher können sie ihre Zukunft mitgestalten und politische Entscheidungen treffen.